Nach der Entdeckung des aus Erdöl destillierten Petroleums als Lampenbrennstoff Mitte des 19. Jahrhunderts in Pennsylvania (USA), ersetzten Petroleumlampen schnell die bisher gängigen Öllampen. Nicht nur dank Ihrer Brenndauer von durchschnittlich ca. 20 Stunden, war ihre Bedienung einfacher und komfortabler.
Ein großer Vorteil von Petroleum als Brennstoff war seine niedrige Viskosität: Es stieg in einem Docht sehr viel höher (über 10 cm) als alle anderen zuvor benutzten Öle. Außerdem war es verhältnismäßig preiswert zu bekommen. Petroleumlampen bestehen meist aus Tank, Docht, Brenner und Glaszylinder. Der Brennstoff steigt durch Kapillarwirkung im Docht nach oben. Der Docht ist oft durch einen Zahnradantrieb im Brenner höhenverstellbar um Abbrand zu ersetzen. Am freien Ende des Dochtes im Brenner vergast das Petroleum und kann angezündet werden. Der Brenner hält den Docht und führt nur so viel Luft zu, dass die Flamme weiß und hell brennt. Zu wenig Luft lässt die Flamme rußen, zu viel Luft führt zu einer blauen Flamme, die als Lichtquelle ungeeignet ist.
In Petroleumlampen kamen unterschiedliche Dochtformen um Einsatz: Der Flachbrenner wurde in Amerika entwickelt und kombinierte eine einfache, flache Konstruktion mit leichter Handhabung. Das Einsetzen des flachen Dochtes, der mittels Drehschraube gut im Brenner transportiert werden konnte, war einfach. Allerdings fiel die Lichtausbeute niedriger aus als bei Rundbrennern und das häufige Zerspringen des Zugglases war ein weiterer Nachteil.
Etwa 1864 erfand die deutsche Firma Wild & Wessel den konischer Rundbrenner mit flachem Docht, auch Kosmos-Normalbrenner genannt. Er stellte eine perfektionierte Kombination aus Flachbrenner mit einem flachen, breiten Docht und Argand-Brenner dar. Außerdem zeichnete er sich durch einfache Handhabung, endlosen Dochttransport mittels gegenüberliegender schmaler Zahnräder im Brenner und eine starke Leuchtkraft aus.
Der Kosmos-Brenner wurde um 1865 von der Fima Wild & Wessel entwickelt und ist der erfolgreichste Petroleumlampenbrenner der Welt. Der flache, breite Docht wurde oben rund zusammengeführt, so dass er von innen und außen Luftzufuhr bekam. Hierdurch ist seine Verbrennung sauberer als bei einem Flachbrenner. Er wird noch heute gebaut und typischerweise mit einem sogenannten Kosmoszylinder als Zugglas verwendet.